REITTHERAPIE &  COACHING
 
BEWEGEN MIT PFERDEN

REITTHERAPIE / REITPÄDAGOGIK / TIERGESTÜTZTE INTERVENTIONEN

LERNEN MIT UND VON DEN PFERDEN



Die Reittherapie/Reitpädagogik ist eine besondere Form der Intervention, die den Kontakt zwischen Mensch und Pferd nutzt, um verschiedene körperliche, geistige und emotionale Probleme zu verbessern. Sie kann als Einzel- oder Gruppensetting durchgeführt werden und wird von qualifizierten Reittherapeuten geleitet.

Anwendungsgebiete der Reittherapie

Die Reittherapie kann bei einer Vielzahl von Erkrankungen und Beeinträchtigungen eingesetzt werden, darunter:


Geistige Beeinträchtigungen:

  • Entwicklungsverzögerungen
  • Autismus-Spektrum
  • Down-Syndrom
  • Lernstörungen
  • A(D)HS

Psychische Erkrankungen:

  • Angststörungen
  • Depressionen
  • Trauma
  • Zwangsstörungen
  • Essstörungen
  • Persönlichkeitsstörungen

Soziale Beeinträchtigungen:

  • Autismus-Spektrum
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Kommunikationsschwierigkeiten
  • Sozialer Rückzug
  • Mobbing

Hilfreiche Übungen in der Reittherapie

Die Übungen in der Reittherapie werden individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt. Sie können je nach Zielsetzung verschiedene Bereiche umfassen, darunter:

Förderung der Motorik:

  • Übungen zur Verbesserung von Gleichgewicht, Koordination und Kraft
  • Gangschulung
  • Reiten in verschiedenen Gangarten

Sensibilisierung:

  • Wahrnehmungsübungen mit dem Pferd
  • Körperwahrnehmungsübungen

Kommunikation und Interaktion:

  • Pflege und Putzen des Pferdes
  • Bodenarbeit mit dem Pferd
  • Reiten mit geführtem Pferd
  • Reiten im Sitzen, Stehen oder Liegen

Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl:

  • Aufgaben rund um den Stall und das Pferd übernehmen
  • Verantwortung für das Pferd übernehmen
  • Erfolge beim Reiten erleben

Entspannung und Stressabbau:

  • Putzen und Kraulen des Pferdes
  • Langsames Reiten im Schritt
  • Naturerlebnisse auf dem Reiterhof


Eine Reittherapie kann in 12 bis 16 Einheiten durchgeführt werden, die jeweils 45 bis 60 Minuten dauern. In der Regel findet die Therapie einmal pro Woche statt.

Beispielhafter Ablauf einer Einheit:

Vorbereitung: Begrüßung des Patienten, Gespräch über sein Befinden und seine Ziele für die Einheit
Bodenarbeit: Pflege und Putzen des Pferdes, Übungen zur Gewöhnung an das Pferd und zum Aufbau einer Beziehung
Reiten: Reiten in verschiedenen Gangarten, je nach den Fähigkeiten und Bedürfnissen des Patienten
Nachbereitung: Reflexion der Einheit, Besprechung der erreichten Ziele und Ausblick auf die nächste Einheit

Fortschritte und Erfolge:

Während der Reittherapie können sich verschiedene positive Veränderungen einstellen, wie zum Beispiel:

  • Verbesserung der motorischen Fähigkeiten
  • Steigerung des Selbstvertrauens und Selbstwertgefühls
  • Abbau von Ängsten und Stress
  • Verbesserung der Kommunikation und Interaktion
  • Förderung von sozialem Verhalten
  • Steigerung der Lebensqualität

Die Reittherapie kann eine wertvolle Ergänzung zu anderen Therapieformen sein und zu einer Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen beitragen.

Wichtig:
Bitte beachten Sie, dass dies nur ein allgemeiner Überblick über die Reittherapie ist. Die konkreten Inhalte und Ziele einer tiergestützten Intervention werden individuell auf den Klienten abgestimmt.

Ansätze der Reittherapie in der Jugendhilfe

Die Reittherapie kann in der Jugendhilfe auf vielfältige Weise wirken und positive Effekte auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit verschiedenen Beeinträchtigungen und Problematiken haben. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Ansätze näher beschrieben:

1. Förderung der motorischen Fähigkeiten:

  • Verbesserung von Gleichgewicht, Koordination und Kraft: Durch die Bewegung auf dem Pferd werden die motorischen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen geschult. Das Reiten in verschiedenen Gangarten und die Ausführung von Übungen auf dem Pferderücken fördern das Gleichgewicht, die Koordination und die Kraft der Muskulatur.
  • Grob- und Feinmotorik: Die Interaktion mit dem Pferd und die verschiedenen Aufgaben im Stallbereich (z.B. Putzen, Füttern) fördern sowohl die Grob- als auch die Feinmotorik der Kinder und Jugendlichen.
  • Sensorische Integration: Der Kontakt mit dem Pferd und die vielfältigen Sinnesreize im Stallumfeld (z.B. Gerüche, Geräusche, Tastgefühle) tragen zur sensorischen Integration bei und können die Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen verbessern.


2. Stärkung des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls:

  • Erfolgserlebnisse: Das Erlernen neuer Fähigkeiten und das erfolgreiche Reiten des Pferdes können zu Erfolgserlebnissen führen, die das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl der Kinder und Jugendlichen stärken.
  • Verantwortung übernehmen: Die Übernahme von Verantwortung für das Pferd und die Mitarbeit im Stallbereich stärkt das Verantwortungsbewusstsein und das Gefühl der Selbstwirksamkeit.
  • Positive Interaktion mit dem Pferd: Die Beziehung zu dem Pferd kann den Kindern und Jugendlichen ein Gefühl von Geborgenheit, Akzeptanz und Wertschätzung vermitteln und so zu einer Stärkung des Selbstwertgefühls beitragen.


3. Abbau von Ängsten und Stress:

  • Entspannung durch Bewegung: Das Reiten in Schritt und die sanften Bewegungen des Pferdes können eine entspannende Wirkung haben und Ängste und Stress abbauen.
  • Angstabbau durch Erfolgserlebnisse: Das erfolgreiche Bewältigen von Aufgaben und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Pferd kann zu einem Abbau von Ängsten beitragen.
  • Steigerung des Wohlbefindens: Die positive Interaktion mit dem Pferd und die Bewegung in der Natur können das allgemeine Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen verbessern.


4. Förderung von Kommunikation und Interaktion:
  • Nonverbale Kommunikation: Die Kommunikation mit dem Pferd erfolgt zum großen Teil nonverbal und fördert die Fähigkeit der Kinder und Jugendlichen, nonverbale Signale zu verstehen und zu interpretieren.
  • Verbesserung der verbalen Kommunikation: Die Kommunikation mit dem Therapeuten und anderen Teilnehmern der Reittherapie kann die verbalen Kommunikationsfähigkeiten der Kinder und Jugendlichen fördern.
  • Soziale Interaktion: Die Reittherapie in der Gruppe kann die sozialen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen fördern und ihnen helfen, Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen.


5. Förderung von sozialem Verhalten:

  • Empathie und Mitgefühl: Die Beziehung zu dem Pferd und die Wahrnehmung seiner Bedürfnisse können das Einfühlungsvermögen und das Mitgefühl der Kinder und Jugendlichen fördern.
  • Respekt und Rücksichtnahme: Der respektvolle Umgang mit dem Pferd und die Zusammenarbeit mit anderen Teilnehmern der Reittherapie fördern die Fähigkeit der Kinder und Jugendlichen, Rücksicht zu nehmen und Regeln einzuhalten.
  • Konfliktlösung: In der Gruppe können Konflikte und Meinungsverschiedenheiten auftreten, die die Kinder und Jugendlichen lernen, konstruktiv zu lösen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Reittherapie in der Jugendhilfe eine Vielzahl von positiven Effekten auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit verschiedenen Beeinträchtigungen und Problematiken haben kann. Die Förderung der motorischen Fähigkeiten, die Stärkung des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls, der Abbau von Ängsten und Stress, die Förderung von Kommunikation und Interaktion sowie die Förderung von sozialem Verhalten sind nur einige der wichtigsten Wirkungsweisen der Reittherapie.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Reittherapie keine Wunderheilung ist und immer in Kombination mit anderen Therapieformen und pädagogischen Maßnahmen eingesetzt werden sollte. Die Wirksamkeit der Reittherapie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Schwere der Beeinträchtigung, der Motivation des Kindes oder Jugendlichen und der Qualifikation der Begleitperson (Sozialpädagoge / Sozialarbeiter).

Pferde als Helfer bei Angst: 

Wie die Reittherapie Ängste lindern kann

Pferde besitzen eine einzigartige Fähigkeit, Menschen mit Ängsten zu unterstützen. Ihre sensible Natur und ihr ruhiges Wesen wirken beruhigend und angstlösend. In der Reittherapie kann diese positive Wirkung gezielt genutzt werden, um Ängste abzubauen und Selbstvertrauen zu stärken.

Wie Pferde bei Angststörungen helfen können:

  • Empathie und Feingefühl: Pferde nehmen die Emotionen des Menschen sehr genau wahr. Sie spüren Anspannung und Angst und reagieren darauf mit ruhigem Verhalten. Dies kann dem ängstlichen Menschen ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.
  • Abbau von Ängsten durch Erfolgserlebnisse: In der Reittherapie werden die Aufgaben und Herausforderungen individuell auf den Patienten abgestimmt. So kann der Patient kleine Erfolgserlebnisse sammeln, die sein Selbstvertrauen stärken und Ängste abbauen.
  • Steigerung des Selbstwertgefühls: Der respektvolle Umgang mit dem Pferd und die Übernahme von Verantwortung für das Tier fördern das Selbstwertgefühl des Patienten.
  • Nonverbale Kommunikation: Die Kommunikation mit dem Pferd erfolgt zum großen Teil nonverbal. Dies kann Menschen mit Angststörungen helfen, die oft Schwierigkeiten mit verbaler Kommunikation haben, ihre Gefühle auszudrücken und Kontakt zu anderen aufzunehmen.
  • Entspannung durch Bewegung: Das Reiten in Schritt und die sanften Bewegungen des Pferdes wirken entspannend auf den Körper und Geist. Dies kann zu einem Abbau von Stress und Angst beitragen.
  • Konfrontation mit Ängsten in einer sicheren Umgebung: In der Reittherapie kann der Patient sich seinen Ängsten in einer geschützten Umgebung stellen. Mit Unterstützung des Therapeuten kann er lernen, mit seinen Ängsten umzugehen und diese zu überwinden.


Die Reittherapie kann bei verschiedenen Angststörungen eingesetzt werden, z.B.:
• Angst vor Tieren (Zoophobie)
• Angst vor dem Alleinsein (Agoraphobie)
• Soziale Angststörungen
• Panikattacken
• Prüfungsangst
• Platzangst

Wichtig:

Auch hier gilt: Die Reittherapie/tiergestützte Intervention sollte immer von einer qualifizierten Person durchgeführt werden. Diese stimmt die Einheiten individuell auf den Klienten und seine Bedürfnisse ab und achtet auf dessen Sicherheit und Wohlbefinden.
Die Reittherapie/tiergestützte Intervention kann eine wertvolle Ergänzung zu anderen Ansätzen sein und zu einer Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Angststörungen beitragen.

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